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Der Schleswig-Holsteinische Landtag und die Landesregierung werden aufgefordert, an allen weiterführenden Schulen des Landes jährlich einen verpflichtenden „Tag der psychischen Gesundheit“ durchzuführen. Dieser Aktionstag soll darauf abzielen, das Bewusstsein der Schüler für Themen wie Stressbewältigung, Resilienz, Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu stärken. Dazu soll Schulen die Möglichkeit gegeben werden, diesen Tag in Kooperation mit lokalen Beratungsstellen und Fachleuten aus den Bereichen Jugendpsychiatrie und -psychologie durchzuführen. Ebenso soll eine regelmäßige Evaluation der Inhalte erfolgen, um sicherzustellen, dass der Aktionstag nachhaltig und zielgerichtet gestaltet wird.
Unterstützung des Programms „Schools That Care“ (STC)
Finanzielle und strukturelle Mittel sollen bereitgestellt werden, um das STC-Programm flächendeckend an Schulen zu etablieren. Öffentlichkeitskampagnen sollen die Bekanntheit des Programms stärken und Schulen für die Teilnahme motivieren.
Unterstützung der Organisation „Youth Aware of Mental Health“ (YAM)
Finanzielle Förderung soll die flächendeckende Verfügbarkeit von YAM an weiterführenden Schulen ermöglichen. Zusätzlich ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig, um die Akzeptanz und Teilnahme zu steigern und Eltern sowie Lehrkräfte zu sensibilisieren.
Integration mentaler Gesundheitsthemen in den Lehrplan für die Jahrgangsstufen 5-7
Themen wie Emotionsregulation, Achtsamkeit und die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen sollen frühzeitig in die Fächer der Jahrgangsstufen 5 bis 7 integriert werden.
Ein standardisiertes Curriculum soll in Kooperation mit Pädagogen, Psychologen und Gesundheitsexperten entwickelt werden. Lehrkräfte benötigen gezielte Schulungen, um die Themen professionell und sensibel zu vermitteln.
Einführung eines verpflichtenden Seminars zur mentalen Gesundheit für Lehrkräfte
Analog zu den verpflichtenden Erste-Hilfe-Kursen soll jede Lehrkraft ein regelmäßiges Seminar zur mentalen Gesundheit absolvieren. Dieses Seminar vermittelt grundlegende Kenntnisse zu psychischen Erkrankungen, Präventionsmaßnahmen, Strategien zur Selbstfürsorge sowie Umgangsmöglichkeiten mit Schüler:innen in mentalen Krisensituationen.
Die Seminarpflicht soll durch das Kultusministerium festgelegt und mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Zudem sollen die Seminare von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden und mindestens alle drei Jahre verpflichtend erneuert werden. Eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Institutionen oder Organisationen wird empfohlen, um Lehrkräfte professionell und praxisnah zu schulen.
Ich begrüße die Forderung nach einem stärkeren Bewusstsein und nach mehr finanziellen Mitteln im Umgang mit psychischer Gesundheit an Schulen. Hierbei sehe ich auch die Europäische Union in der Verpflichtung sich diesem unheimlich wichtigen Thema anzunehmen. Entsprechend fordern meine Fraktion und ich die Stärkung von Therapieangeboten, sowie Investitionen in Prävention und Forschung bezüglicher psychischer Gesundheit im neuen EU-Haushalt.
Die mentale Gesundheit von Schülerinnen und Schülern ist ein entscheidender Faktor für ihren schulischen Erfolg und ihr Wohlbefinden, weshalb ein jährlicher „Tag der psychischen Gesundheit“ eine sinnvolle Maßnahme zur Aufklärung und Prävention sein kann. Dadurch werden sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte für die Bedeutung psychischer Gesundheit sensibilisiert. Gleichzeitig brauchen Lehrkräfte eine fundierte Schulung im Umgang mit psychischen Belastungen ihrer Schülerinnen und Schüler – Seminare zur mentalen Gesundheit können hier wertvolle Unterstützung bieten. Wichtig ist dabei, dass diese Maßnahmen mit Augenmaß gestaltet und bestehende Strukturen sinnvoll ergänzt werden.
Studien zeigen, dass die psychische Belastung von Schüler*innen auch nach der Pandemie auf hohem Level verbleibt. Schüler*innen bringen belastenden Themen aus ihrem Alltag mit in die Schule. Gleichzeitig ist Schule ein Ort, an dem psychische Belastungen entstehen, sei es durch Leistungsdruck, soziale Konflikte, Zukunftssorgen oder anderes. Betroffene Schüler*innen haben verständlicherweise kaum die Möglichkeit, sich im nötigen Maße auf die schulischen Inhalte zu konzentrieren. Sie brauchen zunächst psychosoziale Unterstützung, um gesund zu bleiben oder zu werden. Aus diesem Grund fordern wir einen landesweiten Schlüssel für Schulsozialarbeit und Schulpsychologie und haben dazu bereits mehrere Anträge im Landtag eingebracht. Denn wenn wir unsere Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorbereiten wollen, muss das Thema psychische Gesundheit in die Schule einziehen! Nicht nur aus einem Verantwortungsgefühl der erwachsenden Gesellschaft gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen heraus, sondern vor allem, weil Gesundheit, und damit auch psychische Gesundheit, ein grundlegendes Menschenrecht darstellt. Aktuell gibt es viele verschiedene Angebote, die auf unterschiedliche Aspekte der mentalen Gesundheit ziele, jedoch keine strukturelle Verankerung von Prävention. Das beginnt schon bei der meist ausbleibenden Einbeziehung der Schüler*innen in eine positive Ausgestaltung des Lern- und Sozialortes Schule zum Wohlfühlort.
Der Schleswig-Holsteinische Landtag und die Landesregierung werden aufgefordert, an allen weiterführenden Schulen des Landes jährlich einen verpflichtenden „Tag der psychischen Gesundheit“ durchzuführen. Dieser Aktionstag soll darauf abzielen, das Bewusstsein der Schüler für Themen wie Stressbewältigung, Resilienz, Achtsamkeit und Selbstfürsorge zu stärken. Dazu soll Schulen die Möglichkeit gegeben werden, diesen Tag in Kooperation mit lokalen Beratungsstellen und Fachleuten aus den Bereichen Jugendpsychiatrie und -psychologie durchzuführen. Ebenso soll eine regelmäßige Evaluation der Inhalte erfolgen, um sicherzustellen, dass der Aktionstag nachhaltig und zielgerichtet gestaltet wird. Unterstützung des Programms „Schools That Care“ (STC) Anforderung: Finanzielle und strukturelle Mittel sollen bereitgestellt werden, um das STC-Programm flächendeckend an Schulen zu etablieren. Öffentlichkeitskampagnen sollen die Bekanntheit des Programms stärken und Schulen für die Teilnahme motivieren. Unterstützung der Organisation „Youth Aware of Mental Health“ (YAM) Anforderung: Finanzielle Förderung soll die flächendeckende Verfügbarkeit von YAM an weiterführenden Schulen ermöglichen. Zusätzlich ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig, um die Akzeptanz und Teilnahme zu steigern und Eltern sowie Lehrkräfte zu sensibilisieren. Integration mentaler Gesundheitsthemen in den Lehrplan für die Jahrgangsstufen 5-7 Themen wie Emotionsregulation, Achtsamkeit und die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen sollen frühzeitig in die Fächer der Jahrgangsstufen 5 bis 7 integriert werden. Ein standardisiertes Curriculum soll in Kooperation mit Pädagogen, Psychologen und Gesundheitsexperten entwickelt werden. Lehrkräfte benötigen gezielte Schulungen, um die Themen professionell und sensibel zu vermitteln. Einführung eines verpflichtenden Seminars zur mentalen Gesundheit für Lehrkräfte Beschreibung: Analog zu den verpflichtenden Erste-Hilfe-Kursen soll jede Lehrkraft ein regelmäßiges Seminar zur mentalen Gesundheit absolvieren. Dieses Seminar vermittelt grundlegende Kenntnisse zu psychischen Erkrankungen, Präventionsmaßnahmen, Strategien zur Selbstfürsorge sowie Umgangsmöglichkeiten mit Schüler:innen in mentalen Krisensituationen. Anforderung: Die Seminarpflicht soll durch das Kultusministerium festgelegt und mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Zudem sollen die Seminare von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden und mindestens alle drei Jahre verpflichtend erneuert werden. Eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Institutionen oder Organisationen wird empfohlen, um Lehrkräfte professionell und praxisnah zu schulen.
Wir erkennen die Bedeutung psychischer Gesundheit für Schüler*innen an und unterstützen Maßnahmen zur Prävention und Enttabuisierung. Viele Schulen arbeiten bereits mit Fachstellen zusammen und wir begrüßen diese Ansätze. Ein zusätzlicher verpflichtender Aktionstag ist (auch finanziell) schwer umsetzbar. Stattdessen sollte das Thema im Rahmen bestehender Fächer oder Projekttagen verstärkt in den Unterricht einfließen. Auch die Lehrkräfte spielen eine zentrale Rolle: Regelmäßige Fortbildungen zur mentalen Gesundheit sind sinnvoll. Mit dem Landtagsantrag „Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern stärken“ (Drucksache 20/2460) haben wir deshalb die Landregierung gebeten, zu prüfen, inwiefern das Fort- und Weiterbildungsangebot für Lehrkräfte dieses Thema angemessen abdeckt und etwaige Lücken zu schließen.
a) Verpflichtender „Tag der psychischen Gesundheit“ Im Rahmen ihrer verpflichtenden Präventions- und Interventionskonzepte ent-scheiden Schulen über geeignete Maßnahmen zur Verankerung der Bedeutung des Themas psychische Gesundheit in der gesamten Schulgemeinschaft. Ziel ist, Schul- und Unterrichtsentwicklung so zu gestalten, dass auch Fähigkeiten wie Stressbewältigung, Resilienz, Achtsamkeit und Selbstfürsorge vermittelt werden. Dafür kann ein Tag der psychischen Gesundheit dann ein geeignetes Mittel sein, wenn dieser in die Präventions- und Interventionskonzepte der Schulen eingebettet wird und es damit keine einmalige, sondern eine nachhaltige Maßnahme wird. Ein solcher Tag ist aber nicht das einzige Mittel, es könnte zum Beispiel auch eine Ver-anstaltungsreihe oder eine Projektwoche den gleichen Zweck erfüllen. Insofern wird eine verpflichtende Vorgabe nicht für sinnvoll erachtet. In den Präventions- und Interventionskonzepten werden daher auch die Kooperati-on mit lokalen Beratungsstellen und Fachleuten aus den Bereichen Jugendpsychi-atrie und -psychologie für alle an Schule Beteiligten niedergelegt. Insofern ist eine Kooperation mit lokalen Beratungsstellen und Fachleuten aus den Bereichen Ju-gendpsychiatrie und -psychologie auch für Aktionstage und Ähnliches sehr sinn-voll. Wichtig ist bei der Konzeption solcher Aktionstage oder auch Projekt- und Vorha-benwochen, dass die Schülerinnen und Schüler selbständig aktiv Angebote orga-nisieren und eigene Ideen einbringen, um Ihre Bedarfe abzubilden. Maßnahmen und Möglichkeiten der Finanzierung lassen sich im Sofortprogramm finden (Psychosoziale Gesundheit an Schulen - IQSH-Fachportal). b) Unterstützung des Programms „Schools That Care“ (STC) Es werden bereits finanzielle Mittel bereitgestellt, um Schulen in SH mit dem Ange-bot STC der FINDER-Akademie langfristig bei der Erstellung und Umsetzung von Präventions- und Interventionskonzepten zu unterstützen. Das Angebot wird auf dem Fachportal des Zentrums für Prävention (IQSH) jederzeit verfügbar der Öffent-lichkeit vorgestellt. Das gilt auch für die Variante Weitblick, die noch bis zum 13.06.2025 kostenfrei angeboten wird. Vor Beginn der aktuellen Anmeldephase wird auf STC zusätzlich aktuell durch Öffentlichkeitsarbeit und Informationsveran-staltungen hingewiesen. Das Angebot von STC ist aber nicht die einzige Möglich-keit für die Weiterentwicklung der Präventions- und Interventionskonzepte und auch nicht für jede Schule erforderlich. Viele Schulen haben bereits Präventions- und Interventionskonzepte, die wirksame Maßnahmen auch im Bereich der psychi-schen Gesundheit enthalten. Zu nennen sind z.B. Maßnahmen der Grünen Liste Prävention, andere hochwertige Angebote wie Programme der universellen Präven-tion oder das Vorhalten von internen und externen multiprofessioneller Ansprech-personen in Kooperation und Vernetzung für Unterstützungsleistungen von be-troffenen Schülerinnen und Schülern. Auch gibt es andere Kooperationspartner, die bei der Erstellung von Präventions- und Interventionskonzepten unterstützen. c) Unterstützung der Organisation „Youth Aware of Mental Health“ (YAM) Das Zentrum für Prävention (ZfP) empfiehlt (u.a. auf der Webseite: Gesunde Schu-le, Sucht- und Gewaltprävention - IQSH-Fachportal) Programme der universellen Prävention, die Schulen strukturell verankern können, wie z.B. ‚Eigenständig wer-den‘, ‚Fit und stark‘, Lions Quest, Mind Matters oder IPSY. Die Möglichkeit von YAM kann vom ZfP überprüft und ggf. in die Empfehlung aufgenommen werden. Wichtig bei solchen Programmen ist eine nachhaltige Implementierung der Programme im Präventions- und Interventionskonzept und die sozio-emotionale Kompetenzförde-rung der Schülerinnen und Schüler. d) Integration mentaler Gesundheitsthemen in den Lehrplan für die Jahrgangsstu-fen 5-7 Die Bildungsstandards der KMK greifen allgemeine Bildungsziele auf und legen fest, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler bis zu einer bestimmten Jahrgangsstufe an wesentlichen Inhalten erworben haben sollen. Die schleswig-holsteinischen Fachanforderungen formulieren als Ziel des Unterrichts den syste-matischen, alters- und entwicklungsgemäßen Erwerb von Kompetenzen. Es wird ein Kompetenzbegriff verwendet, der das Wissen und Können, die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Menschen umfasst. Themen und Inhalte werden i.d.R. nicht ver-bindlich vorgegeben. Auch im schleswig-holsteinischen Curriculum sollten Gesundheitsthemen wie mentale Gesundheit, Sucht, Stress, Ernährung, Bewegung usw. verankert sein, um emotionale und soziale Kompetenzen und das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Die Frage ist, was, auf welcher Ebene und mit welchem Abstraktionsgrad implementiert werden sollte. Für die einzelnen Gesundheitsthe-men bieten sich das schulinterne Fachcurricula (SIFC) und die konkrete Unter-richtsvorbereitung an. Ein wichtiger Schwerpunkt der Fachanforderungen und eine mögliche Grundlage für die Platzierung des Themas mentale Gesundheit im Unter-richt, sind die sogenannten überfachlichen Kompetenzen, die vor allen Fachanfor-derungen im „allgemeinen Teil“ stehen und damit für alle Fächer verpflichtet gelten. Sie wurden bei der gerade erfolgten Überarbeitung des allgemeinen Teils gestärkt und differenziert ausgeführt: Zu den Selbstkompetenzen zählen zukünftig u.a. per-sonale Kompetenzen. Personale Kompetenzen beschreiben Einstellungen und Haltungen sich selbst gegenüber. Es geht dabei um das Bewusstsein eigener Stär-ken, Schwächen und Potenziale und eine gesunde Form von Selbstvertrauen. Schülerinnen und Schüler mit gut ausgeprägten personalen Kompetenzen neh-men Herausforderungen an, schätzen sich realistisch ein und lassen sich durch Misserfolge nicht entmutigen. Sie entwickeln eine eigene Meinung, stehen dazu und können sich behaupten. (S. 8 des allgemeinen Teils der Fachanforderungen) Das Beispiel stellt dar, wie Kompetenzen in den Fachanforderungen beschrieben werden. Diese können und sollten als Grundlage für die konkrete Unterrichtspla-nung herangezogen werden, um die Gesundheitsthemen wir mentale Gesundheit zu platzieren und zu vermitteln. Die Einbindung von konkreten Gesundheitsthemen wie z.B. Sucht, Stress, Ernährung, Bewegung usw. muss hingegen auf der Ebene des SIFC oder der Unterrichtsplanung stattfinden. e) Einführung eines verpflichtenden Seminars zur mentalen Gesundheit für Lehr-kräfte Im Sofortprogramm werden MHFA (Mental Health First Aid) Ersthelfer-Kurse, die die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in SH (LVGF SH) anbietet, finanziert (https://www.mhfa-ersthelfer.de/de/ersthelferin/youth/). Solche Ersthelfer-Kurse müssen allerdings nicht alle zwei Jahre aufgefrischt werden, es ist ausreichend, wenn Lehrkräfte einmal an diesem Kurs teilnehmen. Darüber hinaus muss eine ‚Kultur des Hilfesuchens‘ in den Schulen etabliert wer-den. Hierfür werden in den Präventions- und Interventionskonzepten die entspre-chenden Ansprechpersonen der Schule hinterlegt, so dass alle an Schule Beteilig-ten wissen, wen sie in welcher Situation zu welchem Thema ansprechen können. Die Ansprechpersonen verfügen nicht nur über Fachwissen, sondern besitzen auch Vernetzungswissen, um an externe Stellen vermitteln zu können.
Die psychische Gesundheit junger Menschen hat für uns höchste Priorität. Psychische Gesundheit ist die Voraussetzung dafür, dass Kinder und Jugendliche in der Schule überhaupt Wissen erwerben können. Neben dem Wissenserwerb sollen die Schülerinnen und Schüler auch lernen, achtsam mit sich selbst umzugehen und seelische Herausforderungen zu bewältigen. Die eingebrachten Vorschläge greifen dieses Anliegen verantwortungsvoll auf. Ein zentraler Baustein unserer Landesstrategie zur Förderung der psychischen Gesundheit ist der landesweite Ausbau der schulpsychologischen Versorgung in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt, um den Zugang zu professioneller Unterstützung zu verbessern und Schulen bei akuten wie auch präventiven Anliegen zu begleiten. Es ist unser Ziel, bestehende Maßnahmen weiterzuentwickeln und wirksame Ideen aufzunehmen. Mit dem erfolgreichen Programm „Aufholen nach Corona“ hat das Land darüber hinaus zusätzliche Mittel nach der Pandemie für z.B. Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen bereitgestellt. Alle Lehrkräfte können sich bereits im Rahmen von IQSH-Fortbildungen gezielt zum Umgang mit psychischen Belastungen und Erkrankungen schulen lassen. Es gilt auch, dass guter Unterricht bereits heute aktuelle Themen und Wünsch der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und diese, wo möglich, in die Unterrichtsgestaltung integrieren kann. So können auch Themen rund um die psychische Gesundheit z.B. in Form eines Projekttages einfließen. Einen verpflichtenden „Tag der psychischen Gesundheit“ halten wir für nicht zielführend.
Grundsätzlich begrüßt der SSW die Forderung einen verpflichtenden „Tag der psychischen Gesundheit“ an Schulen einzuführen. Nach der Corona-Pandemie und den aktuellen weltweiten Krisen, steigen die psychischen Belastungen und damit verbundenen Krankheiten in der Gesellschaft deutlich an. Dies betrifft auch Schülerinnen und Schüler. Im Januar haben wir als SSW gemeinsam mit der SPD-Fraktion einen Antrag zu „Mehr Gesundheit im Schulalltag fördern.“ gestellt. Eine Forderung des Antrags ist die Einführung einer Schulgesundheitsfachkraft. Besonders jetzt, wo viele Schülerinnen und Schüler aus Kriegsgebieten nach Deutschland geflohen sind und in der Heimat oder auf der Flucht oft nachhaltig belastende Erfahrung gemacht haben, gilt es, einen ganzheitlichen Blick auf die physische und psychische Verfassung der Kinder zu richten. Dafür braucht es Zeit und Fachkenntnis, die Lehrkräfte nicht noch zusätzlich aufbringen können. Hier könnten Schulgesundheitsfachkräfte unterstützen und das System entlasten, indem sie den Schülerinnen und Schüler und deren Familien beraten und sie bei Bedarf an externe Unterstützungsangebote weitervermitteln. Auch Aufgaben wie Prävention und Aufklärung in Themenbereichen wie Ernährung, Bewegung, Pubertät oder psychische Gesundheit können Schulgesundheitsfachkräfte anbahnen, unterstützen oder auch wie im Antrag gefordert Thementage zur psychischen Gesundheit planen und durchführen.
Seit einigen Jahren werden stetig mehr Kinder aufgrund psychischer Erkrankungen stationär behandelt. Es ist konsequent, auch dort die psychische Gesundheit zu unterstützen, wo Kinder und Jugendliche sich viel aufhalten und mitunter zusätzlicher Druck entsteht: in den Schulen. Der Bund startete daher auch 2023 das Programm Mental Health Coaches. Für die Jahre 2023 und 2024 standen 10 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Evaluation wünschten sich die Schulen eine Fortsetzung des Programms. Die Einführung eines im Beschluss geforderten Tages zur psychischen Gesundheit ginge noch über das Bundes-Projekt hinaus und läge im Rahmen der Zuständigkeit des Landes für seine Schulen. Der obengenannte Antrag ist, gerade auch mit einem verpflichtenden Seminar für Lehrkräfte angesichts der eingangs erwähnten Zunahme an psychischen Schwierigkeiten unter Kindern und Jugendlichen unterstützenswert. Die SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag fordert seit langem einen stärkeren Fokus auf die psychische Gesundheit von Schulkindern im Land. Allerdings gilt es zu beachten, dass das Lehrpersonal die dringend benötigte psychosoziale Unterstützung nicht zusätzlich leisten kann, sondern durch multiprofessionelle Teams entlastet werden sollte, indem die Planstellen für Schulpsychologen im Land entfristet werden sollten und ein landesweiter Bedarfsplan für Sozialarbeiter*innen an den Schulen aufgestellt werden sollte.
Wir erkennen die zentrale Bedeutung psychischer Gesundheit bei Schülerinnen und Schülern an und unterstützen Maßnahmen zur Prävention und Enttabuisierung ausdrücklich. Viele Schulen kooperieren bereits erfolgreich mit externen Fachstellen – aus. Außerdem sollte das Thema nachhaltig in bestehende Fächer und Projekttage integriert werden und auch Lehrkräfte in diesem Bereich weiter fortgebildet werden. Die Landtagsfraktion hat bereits angestoßen, das bestehende Fortbildungsangebot für Lehrkräfte zu überprüfen und gezielt weiterzuentwickeln, um mögliche Lücken zu schließen. Als Landesgruppe unterstützen wir die Landtagsfraktion hierbei ausdrücklich, verweisen jedoch auch darauf, dass der Bereich Schul- und Bildungspolitik in die Kompetenz der Bundesländer fällt.