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Der Schleswig-Holsteinische Landtag und die Landesregierung werden aufgefordert, aufklärende Workshops für Eltern und Jugendliche zu fördern, bei welchen die Gefahren, welche mit sozialen Medien einhergehen, vermittelt werden. Teil dieser sollten Erfahrungsberichte und sachliche Informationen sein. Auch online sollten mehr Möglichkeiten geschaffen werden, sich sachlich aufklären zu lassen, um so das Risiko, welchem junge Kinder im Internet ausgesetzt sind, zu verringern.
Die sozialen Medien haben mittlerweile einen erheblichen Einfluss auf das Leben der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie sind aber nicht frei von Risiken wie Abhängigkeiten, dem Verbreiten von Des- und Fehlinformationen oder Cybermobbing. Hier müssen öffentliche Stellen wie das Land einen Beitrag leisten, um für Aufklärung zu sorgen. Hierfür eignen sich insbesondere Angebote vor Ort in den Schulen, Projektwochen, Elternabende. Aber auch offene Angebote im Rahmen der freien Kinder- und Jugendarbeit. Die Landeszentrale für politische Bildung hält hier vielfältige Angebote vor, auch der Offene Kanal hat hierzu umfassende Angebote für Kinder und Jugendliche. Die Landesregierung muss dafür Sorge tragen, dass die vorhandenen Angebote verlässlich in Schulen, Jugendzentren etc. ankommen. Darüber hinaus könnte die Landeszentrale für politische Bildung auch kostenfreie Online-Angebote unterbreiten, die für alle niedrigschwellig erreichbar sind. Hierfür werden wir uns einsetzen.
Wir unterstützen das Ziel, Eltern und Jugendliche darüber aufzuklären, welche Gefahren bei der Nutzung sozialer Medien aber auch allgemein bei der Nutzung des Internets bestehen, und das Ziel, sie dazu zu ermächtigen, Gefahren zu erkennen und damit umgehen zu können. Bereits jetzt gibt es ein breites Angebot, um digitale und mediale Kompetenzen zu fördern, beispielsweise an den Volkshochschulen, beim Offenen Kanal oder anderen Bildungsträgern. Darüber hinaus spielen insbesondere für Kinder und Jugendliche die Schulen eine herausragende Rolle bei der Vermittlung digitaler und medialer Kompetenzen. Hier sehen wir insbesondere den Informatikunterricht aber auch außerschulische Angebote im Rahmen des Schulunterrichts als geeignete Möglichkeiten an, das beschriebene Ziel zu erreichen. Gleichzeitig ist Medienbildung eine Querschnittsaufgabe für alle Fächer. Ob in Deutsch, Mathe oder Wi/Po: Medienbildung muss in allen Fächern eine wichtige Rolle einnehmen. Wir werden uns dafür einsetzen, bestehende Angebote an Schulen und im außerschulischen Bereich zu stärken und dort neue zu schaffen, wo es fachlich geboten ist.
Ob gewollt oder nicht: die sozialen Medien sind bereits fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen. Der verantwortungsvolle Umgang mit ihren Möglichkeiten und Gefahren ist gerade angesichts dessen, dass das Internet nicht vergisst, unbedingt von Kindern und Jugendlichen zu lernen. Kinder und Jugendlichen müssen die Kompetenzen vermittelt werden, um sich selbst mit den Gefahren auseinanderzusetzen und Strategien für einen entsprechenden Umgang mit ihnen zu entwickeln. Diese Aufgabe ist gesamtgesellschaftlich, aber Medienbildung und -erziehung gelingen am besten gemeinsam mit Eltern. Aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion wäre daher von Anfang an eine elterliche Medienbegleitung und Zusammenarbeit wünschenswert –unterstützt durch die Schulen, das Medienkompetenzteam des Offenen Kanals Kiel, sowie die Landesmedienanstalt und andere. Denn vor allem gemeinsam mit medienbewussten Eltern können wir die Medienkompetenz der Kinder und Jugendlichen stärken. Es liegt in der Verantwortung des Bildungsministeriums eine flächendeckende Lösung für den Raum Schule vorzulegen. Handyverbote in den Schulen allein werden das Thema jedenfalls nicht lösen, denn dadurch können keine Kompetenzen im Umgang mit den sozialen Medien erlangt werden.
Die Landesregierung fördert seit vielen Jahren das Projekt „ElternMedienLotsen“ beim Offenen Kanal SH. „ElternMedienLotsen“ sind pädagogisch vorgebildete Personen, die auf Anforderung von Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen Elternabende zu allen Medienthemen kostenlos anbieten. Seit 2025 ist die Förderung um 30 T€ erhöht worden, so dass das Projekt in den Jahren bis 2028 mit jeweils 75 T€ gefördert wird. https://www.oksh.de/mitmachen/lernen/mk-fuer-eltern/elternmedienlotse-2/ Unter anderem für die Vernetzung von Medienpeers an Schulen fördert die Landesregierung die Aktion Kinder- und Jugendschutz institutionell. An über 70 Schulen in Schleswig-Holstein gibt es Medienscouts, Handy-Scouts, Medien-Security oder Medien-Leuchten bei denen ältere Schülerinnen und Schüler jüngeren Menschen auf Augenhöhe über Chancen und Risiken von Medien aufklären. https://medienscouts-sh.de/medienscouts-in-sh/ Zur Informationsvermittlung über digitale Themen ist es online häufig nicht notwendig, dass Schleswig-Holstein zusätzliche, eigene Angebote schafft, da es bundesweite gute Angebote gibt, wie etwa Klicksafe.de oder die Initiative „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht“ des Bundesfamilienministeriums. Um Lernangebote online schnell auffindbar anbieten zu können, hat die Landesregierung sich mit vielen Akteuren zusammengeschlossen, um gemeinsam den EU-geförderten Digital Learning Campus zu schaffen, in dem sowohl online, als auch offline an neuen Lernorten Medienkompetenzvermittlung stattfindet. https://dlc.sh
Es gibt bereits zahlreiche unabhängige Initiativen, die Eltern, Kinder und Jugendliche über die Gefahren und Risiken der Sozialen Medien aufklären - unter anderem Klicksafe, eine Initiative der Landesmedienanstalten: Sicherer in Social Media – Tipps für Eltern. Wichtig ist jedoch, dass Eltern sich auch für das Thema Medienkompetenz interessieren, diese entsprechend vorleben und die Angebote auch nutzen. Die Vermittlung von Medienkompetenz in Kindergärten und Schulen sollte aus unserer Sicht weiter ausgebaut werden.
Die Medienkompetenzstrategie des Landes Schleswig-Holstein zielt darauf ab, für eine flächendeckende und zielgruppenübergreifende Medienbildung die entsprechenden Förderbedingungen zu schaffen. Außerdem müssen Projekte, die die Medienkompetenz fördern, fortlaufend etabliert werden. Die Fortbildung von Jugendlichen und ihren Eltern im Umgang mit sozialen Medien ist ein wichtiger Schritt, um deren Souveränität und Kompetenzen zu stärken. Denn nur so können Jugendliche für die zunehmende Verbreitung von Fake News und Verschwörungsmythen im digitalen Raum sensibilisiert werden. Der Schleswig-Holsteinische Landtag fördert bereits die Ausrichtung ebensolcher Workshops, wie beispielsweise durch den Landesbeauftragten für politische Bildung. Auch die Landesregierung unterstützte im Jahr 2023 die Abteilung Medienkompetenz beim Offenen Kanal Schleswig-Holstein mit insgesamt 200.000 € zur Durchführung von Projekten und Workshops an Schulen, in Büchereien und Kommunen. Außerdem verleiht das Land Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Offenen Kanal Schleswig-Holstein jährlich den Medienkompetenzpreis, der kleine und große Projekte zur Medienbildung auszeichnet.
In einer Zeit, in der soziale Medien zum Alltag junger Menschen gehören, ist es unsere gemeinsame Verantwortung, sie nicht allein mit den Risiken und Herausforderungen dieser digitalen Welt zu lassen. Aufklärende Workshops für Eltern und Jugendliche sind ein wichtiger Baustein, um für mehr Sicherheit, Bewusstsein und digitalen Selbstschutz zu sorgen. Gerade der Austausch durch Erfahrungsberichte kann helfen, Gefahren wie Cybermobbing, Fake News, Suchtverhalten oder sexualisierte Gewalt im Netz greifbar zu machen – und gleichzeitig Wege aufzeigen, wie man sich schützen und richtig reagieren kann. Solche Formate müssen niedrigschwellig, alltagsnah und gut erreichbar sein – auch digital. Deshalb unterstützen wir auch die Forderung, online mehr sachliche und zielgruppengerechte Informationsangebote zu schaffen. Wichtig ist uns als SPD: Medienkompetenz beginnt nicht erst in der Schule, sondern ist ein gesellschaftliches Thema – und Eltern müssen in ihrer Rolle gestärkt werden. Deshalb braucht es gut geförderte Angebote zur Medienerziehung, sowohl vor Ort als auch digital verfügbar. Auch hier gilt: Die Verantwortung darf nicht allein bei den Familien liegen. Es ist Aufgabe des Landes, solche Bildungs- und Präventionsangebote strukturell zu fördern und dauerhaft zu verankern – zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen und für einen bewussten, selbstbestimmten Umgang mit digitalen Medien. Die SPD begrüßt diese Forderung daher ausdrücklich.
Die Forderung von Jugend im Parlament betrifft die Bildung, welche in Landeszuständigkeit liegt. Daher schließen wir uns der Stellungnahme unserer Kollegen aus dem Landtag an.