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Der Schleswig-Holsteinische Landtag und die Landesregierung werden aufgefordert, den generationsübergreifenden Austausch zu fördern, indem die Gemeinden, Städte und Kommunen dazu angeregt werden, dieses Anliegen an freiwillige und öffentliche Organisationen, beispielsweise Kinder- und Jugendparlamente und /-beiräte sowie Seniorenbeiräte weiterzutragen, sodass vor allem junge und ältere Menschen mehr aus der Welt der anderen Generation verstehen, Einsamkeit vorbeugen, sich miteinander austauschen und voneinander lernen können. Dies könnte zum Beispiel durch Begegnungscafés oder Handyschulungen ermöglicht werden.
Auf mehreren Ebenen sind der generationenübergreifende Austausch und Dialog wertvoll und von Bedeutung. Ob es im Berufsleben ist oder im sozialen Umfeld. So wie jede Generation ihre jeweiligen Interessen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten aufweist, gibt es ebenso Schwächen und Ängste. Häufig werden diese stigmatisiert und gegeneinander ausgespielt. Im Berufsleben ist die Notwendigkeit der Zusammenarbeit gewissermaßen vorgegeben, so dass dort ein Austausch quasi auf den verschiedenen beruflichen Ebenen stattfinden muss. Anders sieht es demgegenüber im sozialen Umfeld aus. Durch die verschiedenen Interessen ist ein aktiver Umgang mit jeweils anderen Generationen nicht unmittelbar gegeben. Und dadurch gehen ggf. auch Wissen und Fähigkeiten verloren. Hier setzt die Forderung von JiL an, deren Zielsetzung wir als SSW unterstützen. Der notwendige Austausch und Dialog lassen sich aber nicht erzwingen. Daher ist der Vorschlag von JiL, Räume zu schaffen, wo sich die Generationen treffen können, richtig und wichtig. Hier unterstützen wir die Forderung, dass die entsprechenden Jugend- und Seniorenbeiräte stärker eingebunden werden, aber der Wunsch und der Wille muss jeweils von dort kommen. Die generationenübergreifenden Verbindungen zu entwickeln und mit Leben zu füllen, tragen zur Stärkung einer inklusiveren und demokratischeren Gesellschaft bei.
Das Ziel eines stärkeren Austauschs zwischen den Generationen unterstützen wir ausdrücklich und werden uns dafür einsetzen, das Anliegen weiter in die Gemeinden, Städte und Kommunen zu tragen. Bereits jetzt gibt es in einigen Kreisen und kreisfreien Städten verschiedene Angebote zur Vernetzung zwischen Jung und Alt, mit einem Fokus auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen und Problemlösung im digitalen Raum. Für die Stärkung dieser Strukturen setzen wir uns gerne ein.
Jugend im Landtag sowie auch das Altenparlament wollen den Austausch zwischen den Generationen stärker fördern. Das finden wir sehr gut. In einer älter werdenden Gesellschaft ist es wichtiger denn je, das Miteinander von Jung und Alt aktiv zu fördern. Es braucht Räume, in denen Menschen aller Altersgruppen sich begegnen, voneinander lernen und solidarisch gemeinsam handeln. Wir regen daher an, dass Jugend im Landtag sowie das Altenparlament eine gemeinsame Tagung durchführen, um sich auszutauschen und gemeinsame Themen zu identifizieren. Wir als SPD-Fraktion unterstützen alles, was den Austausch zwischen den Generationen fördert. Begegnungscafés und Handyschulungen gibt es als lokale Initiativen schon an vielen Orten in Schleswig-Holstein und sind eine wichtige Bereicherung. Zudem ist uns die Förderung der Mehrgenerationenhäuser als Treffpunkte für alle Generationen ein wichtiges Anliegen. Hierfür setzen wir uns weiterhin ein. Mit großem Engagement setzen sie zahlreiche Angebote um und stärken das Miteinander von Jung und Alt. In den Kommunen können sich Kinder- und Jugendvertretungen sowie die Seniorenbeiräte stärker austauschen und gemeinsam Anliegen bewegen. Das nehmen wir mit für unsere Parteiarbeit vor Ort.
Die FDP-Landtagsfraktion unterstützt das Ziel, den generationsübergreifenden Austausch zu fördern und dadurch auch die Einsamkeit und deren Folgen durch bessere Rahmenbedingungen zu bekämpfen. Geselliges Leben im Alter und der Austausch zwischen Generationen sind entscheidend für die Lebensqualität und die psychische Gesundheit. Die FDP-Landtagsfraktion fordert die Landesregierung auf, den Bau barrierefreier Wohnungen, gemeinschaftsfördernder Räume und Treffpunkte in Gemeinden stärker zu fördern und flexible und auch generationsübergreifende Wohnkonzepte wie Pflege-Wohngemeinschaften zu unterstützen. Solche Maßnahmen stärken die Prävention und soziale Teilhabe.
Wir erkennen die Wichtigkeit des Austausches zwischen den Generationen an. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die regelmäßige Betreuung von Kindern der Gesundheit älterer Menschen guttut und sogar ihre Lebensdauer erhöhen kann. Auch das Leiden an Einsamkeit kann durch die soziale Einbindung verhindert werden und ihnen einen neuen Sinn im Alltag geben. Aber auch Kinder profitieren von dem Kontakt mit älteren Menschen, es sorgt für emotionale Sicherheit durch die ruhige und konstante Betreuung, sie verbessern ihre sozialen Fähigkeiten und sie können vom Wissen der älteren Menschen lernen. Die soziokulturellen Einrichtungen mit ihren niedrigschwelligen und generationenübergreifenden Angeboten haben eine wichtige Funktion für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wir knüpfen an den begonnenen Prozess der Strukturförderung für soziokulturelle Zentren an und schaffen für mindestens drei Jahre eine verlässliche Struktur- und Projektförderung, die auch den Aufbau hauptamtlich getragener Netzwerkstrukturen umfasst. Den Quartiersgedanken wollen wir weiterentwickeln, um etwa Nachbarschaftsprojekte noch mehr als bisher zu fördern. Mehrgenerationenhäuser und -quartiere sowie explizit für ältere Menschen oder gemeinschaftlich konzipierte Wohnungsbauprojekte werden wir unterstützen. Eine Möglichkeit zu einem Austausch zwischen den Generationen wäre auch eine gemeinsame Sitzung des Jugend- und Altenparlament.
Die Stärkung des generationsübergreifenden Miteinanders und der Austausch der Generationen hat für die SPD einen hohen Stellenwert. Zudem sehen wir das Thema Einsamkeit als eine komplexe gesellschaftliche Herausforderung mit zahlreichen möglichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und das soziale Miteinander der Gesellschaft. Wir sprechen uns dafür aus, dass Kommunen bei der Vergabe von Bauland die soziale und demografische Stabilität mitdenken. Dadurch können Kommunen gezielt Projekte fördern, die langfristig einen Mehrwert für das Gemeinwesen schaffen, zum Beispiel Wohnen für Alleinerziehende, genossenschaftliche Wohnprojekte oder generationenübergreifendes Wohnen. Um auf das Thema Einsamkeit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, hat die SPD-geführte Bundesregierung die jährliche Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ mit der 2023 von ihrer verabschiedeten Strategie gegen Einsamkeit ins Leben gerufen. Die Strategie richtet sich an alle Altersgruppen und möchte Menschen in verschiedenen Lebensphasen unterstützen, um soziale Isolation zu verhindern und zu lindern. Das Ziel dieser Initiative ist es, das soziale Miteinander und die gesellschaftliche Verbundenheit zu stärken. Im Dezember 2024 ist der erste Monitoring-Bericht erschienen, der die Fortschritte der Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit dokumentiert. Die Strategie umfasst mittlerweile 132 konkrete Maßnahmen, 21 mehr als bei ihrer Einführung. Es wird eine positive Zwischenbilanz gezogen. Insgesamt verfolgt die Strategie ein systematisches und vernetztes Vorgehen, um das Thema Einsamkeit langfristig in Maßnahmen zur sozialen Teilhabe einzubetten. Der Bund fördert zahlreiche Initiativen, die sich gegen Einsamkeit engagieren. Dazu gehören beispielsweise: • das Modellprojekt „Miteinander Füreinander“ des Malteser-Hilfsdienstes, das sich vor allem an Seniorinnen und Senioren richtet: an etwa 110 Malteser-Standorten wird bundesweit konkrete Hilfe u.a. durch persönliche Besuche und Gesprächsangebote angeboten. • Generationenübergreifend zusammenleben und aktiv den Alltag miteinander erleben: dafür stehen die bundesweit etwa 530 Mehrgenerationenhäuser. Sie geben Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Füreinander in der Kommune. Damit helfen sie dabei, Isolation sowie Einsamkeit zu verhindern. • Darüber hinaus gibt es mehrere Hilfs- und Krisentelefone. Dazu zählt die Telefonseelsorge. Sie bietet allen Ratsuchenden bei Problemen und Krisen in jeder Lebensphase ein offenes Ohr unter der Nummer 0800-111 0 111. • Die „Nummer gegen Kummer“ berät sowohl Kinder und Jugendliche (unter 116 111) als auch Eltern (unter 0800 1110 550) – am Telefon und online. • Am sogenannten Silbertelefon finden Menschen ab 60 Jahren täglich von 8 bis 22 Uhr unter 0800 4 70 80 90 ein offenes Ohr – ohne Krise oder konkretes Problem. Um Orte des Austausches und der Begegnung zwischen den Generationen zu schaffen, unterstützt das Bundesbauministerium Kommunen dabei mit Mitteln der Städtebauförderung durch das Programm „Sozialer Zusammenhalt“. Ein besonderes Beispiel stellt Bad Friedrichshall dar, welche als Modellkommune Teil des Netzwerks für Generationen ist und Konzepte für eine generationengerechte Stadt umsetzt und ausprobiert. Diese Angebote sollen generationenübergreifend, niederschwellig und gemeinschaftsfördernd - für alle Menschen im Sozialraum - entwickelt werden. Ziel ist es, dabei die zahlreichen Akteure vor Ort besser miteinander zu vernetzen und das ehrenamtliche Engagement zu bündeln. So konnten seitens der Stabsstelle im Zusammenwirken mit Kirchengemeinden, Vereinen sowie Pflege- und Sozialeinrichtungen zahlreiche Projekte angestoßen werden: das Frühstückscafé INKLUSIV in allen Ortsteilen, das Reparatur-Café in Kooperation mit der LebensWerkstatt, der IT-Stammtisch, der Stammtisch Nachhaltigkeit, dazu verschiedene Veranstaltungen für pflegende Angehörige zum Thema Demenz und Alzheimer. Dieses Modellprojekt könnte inspirierende Beispiele liefern, die von den Kommunen in Schleswig-Holstein mit Unterstützung der Landesregierung umgesetzt werden könnten.
Diese Anregung von Jugend im Landtag nehmen wir gerne mit in unsere Gespräche mit Gemeinden, Städten und Kommunen und regen hier entsprechende Initiativen an.